Die Beamten bei der Telekom sind der DPVKOM sehr wichtig. Um deren Interessen bestmöglich zu vertreten und um wichtige Beamtenthemen zu besprechen und auch zu lösen, steht die DPVKOM in einem regelmäßigen Kontakt mit dem Beamtenbereich der Deutschen Telekom. Am 7. März fand erneut eine (virtuelle) Zusammenkunft und dienstrechtlicher Austausch mit Vertretern des Unternehmens statt.
An dem rund dreistündigen Meinungsaustausch nahmen vonseiten unserer Fachgewerkschaft die Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus, Telekom-Referent Karlheinz Vernet Kosik sowie unsere Justiziare Stephan Dimitriadis und Jessica Zumhoff teil. Von Arbeitgeberseite waren die oberste Vertreterin der Beamten, Sandra Windgätter, aus dem Bereich CSS, Jürgen Schwarzbeck und Sofia Temming-Davilla, und Wolfgang Leiers von Competitive Workforce Management (CWF) anwesend.
Zum Jahreswechsel 2021/2022 waren bei der Telekom noch knapp 21 000 Beamte beschäftigt. Diese Zahl sinkt allerdings kontinuierlich durch den engagierten Ruhestand, Altersteilzeit (ATZ) und sonstige Pensionierungen. Das Durchschnittsalter der Beamten beträgt zurzeit 56,7 Jahre. Dies macht deutlich, dass in den nächsten Jahren weiterhin viele Beamte den aktiven Dienst verlassen werden. Auch wenn diese Gruppe immer kleiner wird, so werden die Probleme nicht geringer.
Fehlende Beförderungsmöglichkeiten
Fehlende Fortkommenschancen und Beförderungsmöglichkeiten führen nicht selten zu Unzufriedenheit und mitunter Frustration bei den Beamten. So sind zum Beispiel aus den Beförderungsrunden 2016 und 2017 noch jeweils 4 Planstellen wegen offener Rechtsstreite gesperrt. Auch in den laufenden Verfahren sind teilweise noch ganze Listen gesperrt. Damit kann kein einziger Beamter dieser Liste befördert werden.
Die DPVKOM steht zum einen für das Recht eines jedes Beamten ein, gegen eine nach seiner Auffassung fehlerhafte Beurteilung rechtlich vorzugehen. Allerdings reicht es vollkommen aus, dass ein oder zwei Planstellen für den Kläger vom Gericht reserviert beziehungsweise gesperrt werden. Dann könnten alle anderen auf der Liste befördert werden. Damit würden sich auch für manchen Kläger die Chancen in der nächsten Runde verbessern, ebenfalls eine Beförderung zu erreichen.
Die Programme zum engagierten Ruhestand gelten wie die Jahre zuvor jeweils für bestimmte Geburtsjahrgänge als auch für definierte Unternehmensbereiche. Insbesondere in bestimmten operativen Aufbaubereichen der Tel-IT oder der DT Technik wird es vorerst keine Möglichkeit des engagierten Ruhestandes geben. Dafür gibt es hier allerdings die Möglichkeit der Altersteilzeit. Beide Modelle sind gesetzlich noch bis Ende 2024 möglich. Inwieweit eine gesetzliche Verlängerung geplant beziehungsweise durchsetzbar ist, ist aus heutiger Sicht noch nicht abzusehen. Die DPVKOM wird sich jedenfalls zusammen mit ihrem Dachverband dbb beamtenbund und tarifunion und der Deutschen Telekom für eine Verlängerung der gesetzlichen Grundlagen einsetzen.
Derzeit sind keine coronabedingten Probleme oder Hindernisse bekannt, dass Beamte das für die Inanspruchnahme des engagierten Ruhestandes als Voraussetzung geltende gesellschaftliche Engagement – zum Beispiel 1 000 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit in einem Zeitraum von drei Jahren – nicht erfüllen können. Sollte es im Einzelfall doch zu Problemen kommen, wird es hier pragmatische Lösungen in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation (BAnstPT) geben.
Engagierter Ruhestand sollte auch in den nächsten Jahren genutzt werden
In den nächsten beiden Jahren ist davon auszugehen, dass es wie bisher wieder Möglichkeiten gibt, den engagierten Ruhestand zu nutzen. Welche Voraussetzungen dann neben den gesetzlichen Vorgaben von den Beamten erfüllt sein müssen, definiert der Unternehmensvorstand jeweils im Vorjahr. Es ist deshalb wichtig, dass interessierte Beamte die betrieblichen Informationen aufmerksam verfolgen und schnell reagieren. Die DPVKOM wird ihren Mitgliedern entsprechende Informationen ebenfalls zukommen lassen.