Mitte November kündigte die Telekom die nächste große Umorganisation an. Im neuen Bereich „One Delivery“ mit dann rund 8.000 Beschäftigten sollen sich Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen DT GK, DT ISP, DT Service und ITENOS um den Geschäftskundenbereich kümmern und nach den Vorstellungen des Vorstandes „delivern“, also liefern!
Die folgenden Einheiten stehen zukünftig gemeinsam für die Delivery der „Leading DIGITAL B2B Telco“ (so der offizielle Projektname):
Die Umorganisation soll voraussichtlich bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Die erweiterte Planung erfolgt im kommenden Jahr und die Umsetzung soll im ersten Quartal 2026 beginnen. Je nachdem, ob man Betriebe zusammenführt, oder gar eine ganz neue GmbH oder ähnliches gründet, hat dies natürlich auch Einfluss auf die geltenden Tarifregelungen sowie die turnusgemäß im März 2026 stattfindenden Betriebsratswahlen.
Ob an dieser Stelle auch im Sinne der Beschäftigten „geliefert“ wird, ist fraglich. Aus Sicht des Arbeitgebers ist es natürlich vorteilhaft, doppelte Strukturen abzubauen und damit für den Kunden besser und für die Aktionäre attraktiver zu werden. Ähnliches wurde im Oktober dieses Jahres ja schon im Bereich der DTT mit der DTA verkündet. Mit solchen Ankündigungen schwingen immer gleich auch Unsicherheiten bei den Beschäftigten mit. So haben die Erfahrungen mit solchen Umstrukturierungen in der Vergangenheit gezeigt, dass diese für die Betroffenen eher selten Vorteile gebracht haben. Vielmehr standen immer das Interesse des Unternehmens und das der Aktionäre im Vordergrund.
Auch die Ankündigung des Arbeitgebers, dass mit der Umstrukturierung keine weiteren Rationalisierungen einhergehen sollen, hilft hier nur wenig. Aufgrund der Altersstruktur im Konzern und in den betroffenen Betrieben werden zahlreiche Beschäftigte in den kommenden Jahren in Rente und Pension gehen. Diesen personellen Aderlass kann der Arbeitgeber nicht ausgleichen, selbst wenn er es wollte. Was das für die Zukunft der Telekom bedeutet, bleibt abzuwarten. So sieht die aktuelle Unternehmensstrategie in allen Bereichen eher Personalabbau als -aufbau vor. Die Beschäftigten brauchen jedoch Zukunftsperspektiven und zukunftssichere Arbeitsplätze, wenn die Telekom auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber sein möchte. Bekundungen des Unternehmens, dass nicht „zusätzlich“ Personal abgebaut werden soll, helfen da überhaupt nicht weiter!