„Die am Wochenende bekannt gewordenen Beschwerdezahlen in Bezug auf die Brief- und Paketzustellung belegen, dass insbesondere bei der Deutschen Post jetzt schon eine flächendeckende ordnungsgemäße Zustellung nicht mehr gewährleistet ist. Das lässt auch für den Weihnachtsverkehr Schlimmes befürchten“, so die DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus.
Eine zunehmende Arbeitsverdichtung und immer mehr Zustellabbrüche, eine viel zu hohe körperliche Belastung durch die steigenden Paketsendungsmengen, ständig wechselnde Zustellbezirke und familienunfreundliche Arbeitszeiten – das alles kennzeichnet den Arbeitsalltag von Zustellerinnen und Zustellern der Deutschen Post. Die Folge davon ist, dass zahlreiche Beschäftigte krank sind beziehungsweise werden oder das Unternehmen – mitunter nach jahrzehntelanger Zustelltätigkeit – auf eigenen Wunsch verlassen. Vor diesem Hintergrund darf sich das Unternehmen nicht wundern, wenn sich immer mehr Kunden bei der Bundesnetzagentur beschweren und die Zustellungsqualität von Briefen und Paketen bemängeln. Dahlhaus weiter: „Die Zustellprobleme bei der Deutschen Post sind hausgemacht. Sie sind Ausdruck einer katastrophalen und völlig verfehlten Personalpolitik. Der Post laufen mittlerweile die Mitarbeiter davon. Das verschärft die ohnehin angespannte Personallage, denn bundesweit fehlen jetzt schon Tausende Zustellerinnen und Zusteller. So schlimm war es noch nie! Hinzu kommt, dass neue Beschäftigte völlig unzureichend auf die schwierige Zustelltätigkeit vorbereitet werden.“
Die von der Deutschen Post angekündigten 10.000 Aushilfskräfte für die kommenden Wochen helfen da nur bedingt. Viel wichtiger ist es, dauerhaft mehr Personal in der Zustellung einzustellen, dieses Personal bestmöglich auszubilden und sie damit auf den „Knochenjob“ Zustellung vorzubereiten. „Damit der Bereich der Zustellung nicht vollends zusammenbricht, brauchen wir nicht nur eine wirksame Einstellungsoffensive, planbare Arbeitszeiten mit festen freien Wochenenden, sondern beispielsweise auch eine generelle Zwei-Mann-Zustellung bei Paketen ab einem Gewicht von 20 Kilogramm. Diese gesetzliche Regelung, die natürlich für alle Anbieter von Postdienstleistungen gelten muss, wäre endlich mal ein Schritt in die richtige Richtung“, so Dahlhaus.