Die Fachgewerkschaft für die Beschäftigten der Post, Postbank, Telekom und Call-Center

Zweite Telekom-Tarifrunde

Arbeitgeberangebot ist völlig unzureichend!

In der heutigen, diesmal digital durchgeführten Tarifrunde zwischen der DPVKOM und der Deutschen Telekom hat die Arbeitgeberseite ein erstes Angebot vorgelegt. Aus Sicht der DPVKOM ist die Offerte jedoch völlig unzureichend.

So sieht das Angebot der Telekom unter anderem Folgendes vor:

  • Prozentuale Steigerung der Entgelte für die Entgeltgruppen 1-5 um 2,2 Prozent ab dem 1. Oktober 2022.
  • Anhebung der Entgelte für die Entgeltgruppen 6-10 um 2,0 Prozent ebenfalls ab dem 1. Oktober 2022.
  • Weitere Erhöhung der Entgelte für alle Entgeltgruppen um 2,0 Prozent ab dem 1. Oktober 2023.
  • Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro brutto für alle Entgeltgruppen (Teilzeitkräfte anteiig) zum 1. Juli 2022. Beurlaubte Beamte sollen 340 Euro brutto bekommen.
  • Die Vergütungen für Auszubildende und dual Studierende sollen ab dem 1. Oktober 2022 um 2,2 Prozent erhöht werden. Diese Beschäftigtengruppe soll auch eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro brutto zum 1. Juli 2022 erhalten.
  • Laufzeit der neuen Entgelttarifverträge vom 1. April 2022 bis zum 31. Juli 2024, ergo von 28 Monaten.

Zuvor hatten die Verhandlungsführer des Unternehmens zunächst auf den Verschuldungsgrad der Telekom und die sinkenden Margen im Telekommunikationsmarkt hingewiesen. Ihrer Auffassung nach sei es nicht Aufgabe des Arbeitgebers, Preissteigerungen auszugleichen. Denn diese würden ja auch auf den Arbeitgeber wirken. Es wurde zwar bestätigt, dass die Unternehmenszahlen positiv sind. Die Gewinne müssten aber dringend in den Glasfaserausbau investiert und zur Schuldentilgung genutzt werden.

Die Vertreter unserer Fachgewerkschaft Christina Dahlhaus und Karlheinz Vernet Kosik begrüßten zwar die Vorlage eines Angebots. Dieses sei jedoch keinesfalls annehmbar. So ist die prozentuale Erhöhung vollkommen unzureichend und die Differenzierung der unteren Einkommensbereiche ungenügend. Auch die lange Laufzeit ist nicht akzeptabel. Außerdem müssen die Vergütungen für Auszubildende und duale Studenten überproportional erhöht werden.

Sie forderten den Arbeitgeber auf, bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 12. Mai ein verbessertes Angebot vorzulegen. Bis dahin sind Warnstreiks nicht ausgeschlosssen.