chen oder auch, ob und wo Briefwahlen in der Nieder- lassung durchgeführt werden. Darüber hinaus erfährt es, wer als Wahlhelfer und an welchem Einsatzort der Wahl- helfer eingesetzt wird. Und: Unsere Wahlvorstandsmitglieder können kontrol- lieren, ob der Wahlvorstand korrekt arbeitet und ob er die rechtlichen Regelungen zur Betriebsratswahl beach- tet. Damit kann an dieser Stelle den auch in der Vergangenheit immer mal wie- der aufgetretenen „Unregelmäßigkeiten“ ein Riegel vorgeschoben werden – auch wenn „Manipulationen“ bei der Auszählung der Stimmen nach wie vor möglich sind. Schließlich soll auch bei den Betriebsratswahlen der wahre Wäh- lerwille im Vordergrund stehen. Eine Betriebsratswahl darf nicht der Absiche- rung der vorhandenen „Machtpositionen“ in den betrieblichen Mitbestim- mungsgremien dienen. Maik Brandenburger Interview mit Betriebsratskandidat Jens Hanse „Die Tätigkeit als Betriebsrat ist unglaublich bereichernd!“ Magazin: Jens, du bist vor gut einem Jahr von der DT ISP zur DT Service Mitte Ost gewechselt und möchtest in deinem neuen Betrieb erneut zum Betriebsrat kandidie- ren. Was sind deine Beweggründe für diese Kandidatur? Jens Hanse: Der Wechsel zur DT Service Mitte Ost hat mir weitere Perspektiven im Hinblick auf die Herausforderun- gen und Bedürfnisse unserer Belegschaft eröffnet. Mein Hauptmotiv für die Kandidatur ist der Wunsch, aktiv zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beizutragen und die Interessen meiner Kolleginnen und Kollegen effektiv zu vertreten. Ich habe festgestellt, dass die Transparenz bei Arbeitgebermaßnahmen, die der Betriebsrat mitbestimmt, oft nicht ausreichend ist. Deshalb ist es mir ein Anliegen, hier für mehr Klarheit und rechtzeitige Kommunikation zu sor- gen. Zudem möchte ich sicherstellen, dass die Belegschaft besser über die Themen und Beschlüsse des Betriebsrats informiert ist, ohne dabei vertrauliche Informationen preis- zugeben. Letztlich geht es mir darum, eine Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit zu schaffen, in der alle Beteiligten sich gehört und respektiert fühlen. Magazin: Du warst schon einmal im Betriebsrats- gremium. Was ist das Schöne an dieser Tätigkeit? Und was ist weniger schön? Jens Hanse: Die Tätigkeit als Betriebsrat ist unglaublich bereichernd, weil sie mir die Möglichkeit gibt, aktiv an der Gestaltung unserer Arbeitsumgebung mitzuwirken. Das Schöne daran ist, dass ich direkt mit Kolleginnen und Kolle- gen in Kontakt treten und ihre Anliegen und Bedürfnisse aufnehmen kann. Es ist sehr befriedigend, Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, die den Arbeitsalltag für viele verbessern können. Die Zusammenarbeit mit enga- gierten Menschen, die alle dasselbe Ziel verfolgen – näm- lich die Verbesserung der Arbeitsbedingungen –, ist eben- falls sehr inspirierend. 04-2025 Jens Hanse M O K V P D : o t o F Auf der anderen Seite gibt es auch Herausforderungen, die weniger ange- nehm sind. Oft muss man komplexe Interessen ausbalancieren und Entschei- dungen treffen, die nicht jedem gefallen. Die Verantwortung, die damit ein- hergeht, kann gelegentlich belastend sein, insbesondere dann, wenn schnelle Lösungen unter Zeitdruck gefordert sind. Trotz dieser Herausforderungen überwiegt für mich die positive Wirkung, die man als Betriebsrat erzielen kann, und ich bin motiviert, diese Arbeit fortzusetzen. Magazin: Was sind die Hauptprobleme der Beschäftigten in deinem Arbeitsumfeld? Jens Hanse: In meinem aktuellen Arbeitsumfeld sehe ich einige zentrale Heraus- forderungen. Ein großes Thema ist die Gesundheit der Beschäftigten, die durch immer komplexere Tätigkeiten und kontinuierliche Veränderungen, wie Umstruktu- rierungen, stark beansprucht wird. Diese Faktoren führen oft zu einer erhöhten Belastung oder gar Überlastung, was langfristig sowohl die Gesundheit der Beschäf- tigten als auch ihre Arbeitsleistung beeinträchtigen kann. Sie möchten wissen, welche Probleme Jens Hanse sonst noch sieht, wie sich seiner Meinung nach der Einsatz Künstli- cher Intelligenz (KI) auf die Arbeitsbedingungen auswirkt und wofür er sich im Falle seiner Wahl auf jeden Fall einsetzt? Sie können das Interview in Gänze lesen, wenn Sie den nach- folgenden QR-Code scannen! 15