Schulung für Telekom-Betriebsräte

Zahlreiche interessante Themen erörtert!

Über 20 Betriebsräte aus den unterschiedlichsten Bereichen der Deutschen Telekom nahmen an der diesjährigen Betriebsrätekonferenz der DPVKOM vom 23. bis 25. November 2021 in Königswinter Thomasberg teil. Unter strenger Beachtung der 2G-Regelung war die weit überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden vor Ort. Einige betriebliche Interessenvertreter zogen es jedoch vor, nur virtuell an der dreitägigen Schulung teilzunehmen.

Auf die Anzahl der vermittelten Themen und den regen Informations- und Meinungsaustausch hatte dies jedoch keinen Einfluss.

So diskutierten die Anwesenden am ersten Tag über die Auswirkungen der Digitalisierung auf ihre Arbeit. In diesem Zusammenhang hatte die DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus in ihrem Statement unter anderem gefordert, dass es für Betriebsräte und im Betrieb vertretene Gewerkschaften ein digitales Zugangsrecht geben muss. Darüber hinaus müssten sich alle Betriebsräte darauf einstellen, in Zukunft verstärkt die digitalen Medien zu nutzen, um die Beschäftigten erreichen und vertreten zu können.

Beim anschließenden Meinungsaustausch waren sich alle einig, dass es keine Rückkehr zur früheren "Normalität" geben wird. Alle müssten sich in Zukunft auf ein Arbeiten in hybrider Form, auch in den betrieblichen Interessenvertretungen, einstellen.

Die Perspektiven von Beamten im Unternehmen standen dann im Mittelpunkt eines Vortrages von Jürgen Schwarzbeck, Leiter CSS-CSV, und Anke Philipps, Group Headquarters, die ebenfalls virtuell zugeschaltet waren. Sie informierten die Betriebsräte unter anderem über die aktuelle Situation hinsichtlich der Beurteilung und Beförderung von Beamten. Darüber hinaus stellten sie die aktuelle Entwicklung beim Thema „Engagierter Ruhestand“ dar. Hier seien die Quoten für die Termine im Jahr 2022 bereits vollständig erfüllt. Allerdings könne es bis zum letzten Zurruhesetzungstermin Ende Mai 2022 noch vereinzelt Möglichkeiten für Nachrücker geben.

Anschießend berichtete der Sprecher der Bundesfachgruppe der Betriebs- und Personalräte, Niels-Lund Trebitz, über die Betriebsratsarbeit im Zeichen von Desksharing und New Normal. Dabei machte er deutlich, dass die Betriebsräte noch enger zusammenarbeiten müssen. Ein Austausch zwischen den Betriebsräten und den jeweiligen Sprechern in den Regionen, aber auch mit der DPVKOM werde durch Mobile Working immer wichtiger.

Zum Abschluss des ersten Tages referierte dann Maike Brüggmann, HR Business Partner DT Technik, zum Thema „Safe for Fiber“ und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Beschäftigten. Außerdem diskutierte sie mit den betrieblichen Interessenvertretern über die Vor- und Nachteile von Desksharing im Bereich der DT Technik sowie die geplante temporäre Wochenarbeitszeiterhöhung für Planer. Einhelliger Tenor der Betriebsräte war, dass eine Wochenarbeitszeiterhöhung nur auf freiwilliger Basis erfolgen darf. Den Betroffenen muss eine Wahlmöglichkeit zwischen Bezahlung und Freizeit gewährt werden. Insbesondere müssen sie vor Überlastung geschützt werden.

„Desksharing – Ein Modell der Zukunft?“ fragte dann auch der Telekom-Referent der DPVKOM, Karlheinz Vernet Kosik, zu Beginn des zweiten Tages. Seine Antwort auf diese Frage war ein klares "Jein"! Für Desksharing gebe es einerseits einige gute Gründe, auf der anderen Seite jedoch auch viele Nachteile. Zu begrüßen sei die Möglichkeit, weiterhin von zu Hause aus zu arbeiten. Vernet Kosik zufolge müsse aber auch genügend Platz in den Büros sein, damit der Mitarbeiter an den Tagen, an denen er im Büro arbeiten will, auch einen freien angemessenen Arbeitsplatz finde.

Das für die Betriebsratsarbeit erforderliche rechtliche Grundwissen vermittelte dann Jessica Zumhoff, Justiziarin der DPVKOM. So stellte sie anschaulich die Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten bei neuen Arbeitsformen da und gab einen Überblick zu Präventions- und Arbeitsschutzmaßnahmen, die von den betrieblichen Interessenvertretern eingeleitet und durchgeführt werden können.

Nachmittags ging es dann weiter mit dem Thema Betriebsratswahlen. Diese finden bei der Deutschen Telekom vom 7. bis 10. März 2022 statt. Nachdem DPVKOM-Pressesprecher Maik Brandenburger die einzelnen Bestandteile der Wahlwerbung vorgestellt und an die anwesenden Betriebsräte appelliert hatte, auch das Telekom-Portal YAM sowie die sozialen Medien für Wahlwerbung zu nutzen, diskutierte Karlheinz Vernet Kosik mit den Anwesenden über Ziele und Forderungen der DPVKOM und ihrer Betriebsratskandidatinnen und -kandidaten. Natürlich wird die Corona-Pandemie auch Auswirkungen auf den Wahlkampf in den Betrieben haben. So sind wieder zahlreiche Beschäftigte im Homeoffice tätig und nur über die digitalen Kanäle zu erreichen. Wie das am besten gelingt und welche Neuregelungen der Wahlordnung Auswirkungen auf die kommenden Betriebsratswahlen haben werden, wurde ebenfalls erörtert.

Der dritte Tag der Betriebsrätekonferenz war dann nicht minder interessant. Zum Abschluss der interessanten und kurzweiligen Schulung diskutierte Karlheinz Vernet Kosik mit den Betriebsräten noch einmal über aktuelle berufspolitische Entwicklungen im Unternehmen Deutsche Telekom. Dabei blickte er unter anderem auf die bevorstehende Tarifrunde voraus und erörterte mögliche Tarifforderungen.

Vollgepackt mit zahlreichen Informationen traten die Betriebsräte dann die Heimreise an, die bei den virtuellen Teilnehmerinnen und Teilnehmern natürlich kurz ausfiel. Alle einte jedoch das Gefühl, wichtige Erkenntnisse für die zukünftigen Herausforderungen gewonnen zu haben.