Digitaler Austausch mit dbb Chef

Unterstützung zugesichert!

Auf Grund der Homeoffice-Regelungen bei der Telekom und auch in vielen anderen Betrieben im Organisationsbereich des dbb beamtenbund und tarifunion ist es dem dbb Bundesvorsitzenden Ulrich Silberbach sehr wichtig, in Kontakt mit den Mitgliedern und Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen zu bleiben. Hierzu wurde eigens das Format „Uli goes digital“ geschaffen, bei dem der dbb Chef mit Beschäftigten und Mitgliedern von dbb-Mitgliedsgewerkschaften über aktuelle Themen diskutiert.

Ein solcher digitaler Austausch fand am 11. Mai mit Vertretern der DPVKOM und mehreren DPVKOM-Mitgliedern aus dem Bereich Telekom statt. Neben Silberbach nahmen daran die DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus, der Referent für Telekom in der Bundesgeschäftsstelle, Karlheinz Vernet Kosik, sowie fünf Mitglieder und Mandatsträger der DPVKOM aus dem Konzern Telekom teil.

Schwerpunkte des Gespräches waren unter anderem die Probleme, die die Beschäftigten bei der Arbeit im Homeoffice haben. Auf der einen Seite betrachteten es die bei der Telekom tätigen Diskussionsteilnehmer als positiv, dass sie nicht jeden Tag ins Büro müssen und sich damit den teilweise weiten Arbeitsweg sparen. Andererseits kritisierten sie, dass die Arbeitsmittel und -bedingungen in der privaten Wohnung in sehr vielen Fällen eben nicht nach den einschlägigen Regelungen für ergonomische Arbeitsplätze ausgestattet seien. Hier wünschen sich die Beschäftigten mehr gesetzliche Regelungen und bessere Arbeitsmittel von ihrem Arbeitgeber. Diskutiert wurde auch über die Forderungen der DPVKOM nach einer täglichen Homeoffice-Pauschale von 5 Euro – diese soll der Abgeltung der Kosten für Strom, Heizung et cetera dienen – und einen besseren Unfallversicherungsschutz im Bereich des mobilen Arbeitens. Letzteres wird vom dbb unterstützt.

Gewerkschaften brauchen digitales Zugangsrecht
Ein wichtiges gewerkschaftliches, aber auch betriebsrätliches Thema ist das digitale Zugangsrecht für Gewerkschaften für Information und Kommunikation mit den Mitarbeitenden über die betrieblichen IT-Kanäle. Die aktuellen gesetzlichen Regelungen reichen auf keinen Fall mehr aus, um für eine Gewerkschaft zu werben oder als Betriebsrat im Gespräch mit den Beschäftigten zu bleiben, wenn die Mitarbeiter überwiegend zu Hause arbeiten. Nach Auffassung der DPVKOM müssen hier gesetzliche Regelungen getroffen werden, die es Gewerkschaften beispielsweise erlauben, das Intranet zu nutzen und Informationen an alle Beschäftigten zu senden. Auch hier sagte Ulrich Silberbach seine Unterstützung im politischen Umfeld zu.

Ein weiterer großer Themenblock befasste sich mit den beruflichen Perspektiven der Beamten bei der Telekom. Viele von ihnen sind noch im Eingangsamt und warten seit Jahrzehnten auf eine Beförderung. Nach Meinung der DPVKOM ist eine Beförderungsquote von 5 Prozent viel zu gering. Ein weiteres großes Problem sind die Konkurrentenklagen, bei denen von den nicht berücksichtigten Beamten ganze Beförderungslisten gesperrt werden. Dies verhindert die Beförderung von zum Teil mehr als 100 Beamten, nur weil eine Beurteilung unter Umständen nicht korrekt erstellt wurde. Darüber hinaus machte der freigestellte Betriebsrat der Technik-Niederlassung Südwest, Roland Hoffmann, deutlich, dass es neben den viel zu wenigen Planstellen möglich sein muss, auch bei der Telekom Aufstiegsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Denn eine Beurlaubung ist für Beamte für die Altersversorgung nicht interessant. Nur durch eine Beförderung erhöht sich die Versorgung eines Beamten.

Diskutiert wurde auch über den von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vor einigen Monaten ins Gespräch gebrachten Verkauf von Bundesanteilen an der Telekom. Auch wenn entsprechende Überlegungen aktuell vom Tisch sind, befürchtet die DPVKOM, dass diese Idee zum Ausgleich des Haushaltsdefizits durch die Corona-Kosten nach der Bundestagswahl auf Wiedervorlage kommt. Hier werden sich die DPVKOM und der dbb mit aller Macht gegen weitere Verkaufsideen stemmen. Nach Auffassung der DPVKOM darf es nicht sein, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telekom im Falle einer weiteren beziehungsweise vollständigen Privatisierung einem noch stärkeren Renditedruck ausgesetzt werden.