Bundesweites Seniorenseminar der DPVKOM

Es war schön, vertraute Gesichter wiederzusehen!

Nach einer langen pandemiebedingten Abstinenz konnten Seniorinnen und Senioren der DPVKOM Anfang Oktober wieder zum beliebten bundesweiten Seniorenseminar unserer Fachgewerkschaft nach Königswinter-Thomasberg reisen. Dieses fand vom 8. bis 10. Oktober statt.

Im dbb forum siebengebirge wurden die knapp 20 Teilnehmenden vom Bundesseniorenvorsitzenden der DPVKOM, Manfred Schiller, auf das Herzlichste begrüßt. Unter strikter Beachtung der Abstands- und Hygienebedingungen im Seminarraum informierte Schiller zunächst über aktuelle Themen. Dazu zählte der erfolgreiche Einsatz unserer Gewerkschaft für einen weiteren Corona-Sonderbonus für die Beschäftigten der Deutschen Post. Darüber hinaus berichtete er über die Zusammenlegung der Regionalverbände (RV) Nord und Ost zum neuen RV Nordost. Bei Vereinigungsgewerkschaftstag Ende Juli wurde der stellvertretende DPVKOM-Bundesvorsitzende Andreas Kögler zum 1. Vorsitzenden des neuen Regionalverbandes gewählt.

„Vorsicht im World Wide Web und am Telefon“ - so lautete anschließend der Vortrag von Pascal Bergmeier von der Bonner Polizei. Dabei ging er besonders auf Betrugsmaschen im Internet ein und wie man sich am besten vor Betrügereien schützt. So wies er darauf hin, dass bei Käufen im Internet darauf geachtet werden sollte, wer der Anbieter ist und an welchem Ort dieser seinen Firmensitz hat. Bewertungen und der Ruf der Firma seien ebenfalls aussagekräftig. Äußerste Vorsicht sei bei stark vergünstigten Produkten geboten, kein Verkäufer verschenke seine Waren, so der Experte. Auch bei Buchungen im Online-Reisebüro müsse unbedingt die Seriosität des Portals geprüft werden.

Suchtgefahren im Alter
Vor Suchtgefahren im Alter warnte Referent Kurt Scherff. Ältere Menschen weisen hinsichtlich der Suchtgefährdung eine Reihe besonderer Risiken auf. Mit dem höheren Alter vermehrt auftretende Verlustereignisse, wie der Tod des Partners oder von Freunden, die Verkleinerung des sozialen Netzwerks nach Beendigung der Berufstätigkeit oder auch finanzielle Einbußen könnten ältere Menschen anfällig machen für den Gebrauch von Suchtmitteln. Ein weiteres Risiko liege bei Älteren in dem häufigen Auftreten von körperlichen und psychischen Beschwerden. Wer sich vor diesem Hintergrund Sorgen um Angehörige oder Freunde macht, sollte die nachfolgenden drei Schritte beachten, die aus der "Suchtmittelfalle" herausführen können:

  • Genau hinsehen.
  • Darüber sprechen, offen und ohne Vorwürfe.
  • Etwas tun, zum Beispiel den Hausarzt oder Beratungsstellen für Menschen mit Suchtproblemen aufsuchen.

Grundbedingungen für Gesundheit
Gesundheitsthemen standen auch im Mittelpunkt des Vormittags am zweiten Seminartag. Die Kommunikationstrainerin und Gesundheitscoach Dagmar Völpel referierte zu und über die Grundbedingungen für Gesundheit. Demnach ist Gesundheit ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen. So lautet zumindest die Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO. Dazu gehören ein positives Verhältnis zum eigenen Körper, Gesundheitsvorsorge, sinnvolle Arbeit und gesunde Arbeitsbelastung, Freundschaften und soziale Beziehungen, ökologische Gesundheit (intakte Umwelt) und eine stabile körperliche und geistige Gesundheit.    

Nach den informativen Ausführungen der Referentin richtete Kurt Scherff die Aufmerksamkeit der Seminarteilnehmer auf die grundsätzlichen Regelungen des Erbrechts. In seinem Vortrag ging er besonders auf die rechtlichen Folgen ein, die man bei der Beantragung eines Erbscheins beachten muss. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass beim Ausschlagen des Erbes dieses auf die Nachkommen übergehe. Hat der Erblasser also Schulden hinterlassen, ist immer ein Erbverzicht anzustreben. In dem Fall haften die Nachkommen nicht. Gerade Banken verlangen gerne einen Erbschein, bevor sie Angehörigen Einblicke in die Konten gewähren. Hat man erst einmal einen Erbschein beantragt, gilt das Erbe als angenommen und man hat dann keine Möglichkeit mehr, darauf zu verzichten.

Zum Abschluss des zweiten Seminartages stellte Manfred Schiller Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Wohnformen im Alter dar. In diesem Kontext verwies er auch auf den Ratgeber der DPVKOM-Senioren zu Wohnformen im Alter.

Ehrenamtliches Engagement ist wichtig
Über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements diskutierte Manfred Schiller mit den Seminarteilnehmern am Morgen des letzten Seminartages. Etliche von ihnen üben bereits ein solches aus. Sie unterstützen die Arbeit der DPVKOM in den verschiedensten Ebenen oder sind in sozialen Einrichtungen tätig. Der Bundesseniorenvorsitzende betonte, wie wichtig das Ehrenamt für die Gesellschaft, aber auch die DPVKOM ist. Er bat die Anwesenden, sich in den Kreis der etwa 30 Millionen ehrenamtlich Tätigen in Deutschland einzureihen und möglichst ein Amt zu übernehmen, vorzugsweise bei der DPVKOM.

Aktuelle Informationen aus dem Bereich der Pflege vermittelte dann erneut Kurt Scherff. Dabei ging er auch auf einige Änderungen ein, die im kommenden Jahr in Kraft treten. Dann werde auch der ebenfalls von den DPVKOM-Senioren herausgegebene Ratgeber zur Pflege aktualisiert.

Bei der Abschlussbesprechung waren sich Teilnehmende und Referenten darüber einig, dass es nach der langen "seminarlosen" Zeit sehr schön gewesen ist, vertraute Gesichter wiederzusehen. Mit den Inhalten des Seminars, den persönlichen Gesprächen und den Getränken am Abend zeigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ebenfalls sehr zufrieden.