„Die Krankentage der Beschäftigten werden akribisch verfolgt, aber ein gutes Projekt zur Unfallverhütung dauert mehr als drei Jahre. Dafür habe ich kein Verständnis." Das sagte die DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus dem Investigativportal Business Insider im Zusammenhang mit der geplanten Einführung eines neuen Zustellschuhs.
So berichtete Business Insider am 10. Juni über die seit mittlerweile drei Jahren geplante Anschaffung eines neuen Schuhs für die Zusteller hierzulande. Das neue Schuhmodell soll einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Arbeitsunfällen leisten.
Angaben der Deutschen Post zufolge resultieren rund ein Drittel aller Arbeitsunfälle im Bereich der Zustellung durch Stolpern, Umknicken, Rutschen oder Stürzen. Interne Prüfungen zeigen, dass in 30 bis 60 Prozent der Fälle mangelhafte Schuhe bei den Zustellern festgestellt wurden. Nach meheren Testphasen mit unterschiedlichen Schuhmodellen und -herstellern gibt es noch immer keine Entscheidung, den neuen Schuh auch tatsächlich einzuführen. Aus Sicht der Fachgewerkschaft DPVKOM ist dies ein Unding. Gegenüber Business Insider sagte Christina Dahlhaus weiter: „Die Zusteller laufen sich sprichwörtlich die Hacken ab und bewältigen die riesigen Mengen an Paketen, Briefen und Warensendungen. Die Unfallzahlen und die auch daraus resultierenden Krankentage sind sehr hoch. Darum ist aus Sicht des Arbeitsschutzes der Schuh für die Zusteller längst überfällig.“
DPVKOM nimmt auch Stellung zum Thema Regressforderungen der Deutschen Post
Die zunehmenden Regressforderungen der Deutschen Post gegenüber den Zustellerinnen und Zustellern war Thema eines Beitrages auf welt.de vom 3. Juni 2021. In dem Artikel wurde unter anderem die Vorgehensweise des Unternehmens beim Verlust von Paketsendungen geschildert. Hierzu wurde auch die Fachgewerkschaft DPVKOM befragt.
Die DPVKOM-Bundesvorsitzende Christina Dahlhaus stellte dabei klar:
„Natürlich müssen Anweisungen und Regelungen eingehalten werden, aber wir haben seit über zwölf Monaten außergewöhnliche Arbeitsbedingungen." In dem Stress könnten Fehler passieren.
Sie erwarte von der Deutschen Post aber auch mehr Empathie und Fingerspitzengefühl für die Menschen. Wenn es zu Regressansprüchen durch die kontaktlose Zustellung komme, müssten die Zusteller geschützt werden: „Ich halte das für die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers", so Dahlhaus.
Artikel: „Kontaktlose Zustellung“ – diese Variante verärgert viele DHL-Boten (welt.de vom 3. Juni 2021)